Einkaufen mit Kind = Chaos?
5 Tipps, wie aus dem Chaos ein Ausflug wird, bei dem die Kleinen wichtiges über Ernährung lernen
Einkaufen mit Kindern kann wie eine wilde Achterbahnfahrt sein – aber keine Sorge, wir haben die besten Tipps, um daraus einen spaßigen und lehrreichen Ausflug zu machen!
Wir verraten Ihnen, warum es sich lohnt, die Kleinen in den Einkaufsprozess einzubeziehen und wie das mit weniger Wutanfällen gelingt. Lesen Sie weiter, um herauszufinden, wie Sie aus dem Einkauf eine spannende Entdeckungsreise machen können! (Und ein bisschen Chaos ist dabei erlaubt 😇)
Achtung, Kind kauft mit!
Warum sollten Eltern das wagen?
Einkaufen mit Kindern ist einfach nur purer Stress? Es gibt Tricks und Wege, wie Sie aus dem Chaos-Strudel einen spannenden Ausflug machen können. Und das lohnt sich! Versprochen! Denn: Wie ausgewogene Ernährung funktioniert, das lernen die Kleinen nicht nur beim Kochen. Sondern auch beim Einkaufen!
Kinder übernehmen gerne kleine Aufgaben und altersgerechte Verantwortung. Gemüse aussuchen? Den Standard-Joghurt holen? Produkte entgegennehmen und in den Einkaufswagen legen? All das macht Kindern Spaß und lässt sie an ihren Aufgaben wachsen. Kinder in den Planungs- und Einkaufsprozess einzubeziehen, fördert ihren Entdeckergeist, ihre Selbstständigkeit und unterstützt bei der Ernährungsbildung.
Ahhhh! Daher kommt das!
Mund auf, Brot rein! Kühlschrank auf, alles da! 🍉
Wenn Eltern Kinder bewusst in den Lebensmittelkauf einbeziehen, lernen die Kinder, wie viel Zeit, Mühe und Arbeit hinter den bunten Mahlzeiten auf ihren Tellerchen steckt. Und erkennen: Das Essen ist nicht automatisch da. Jemand muss die Gerichte planen, einkaufen und zubereiten.
Kinder beim Einkauf einbinden: 5 praxiserprobte Tipps
Wir haben mit ein paar Menschen gesprochen, die regelmäßig mit kleinen Kindern im Supermarkt unterwegs sind: Das sind ihre praxiserprobten Tipps, wie sie das Wutanfall-Risiko reduzieren und gleichzeitig das Bewusstsein für ausgewogene Ernährung fördern.
1. Der große Wocheneinkauf ist nicht der passende Moment für Ernährungsbildung!
Ganz klar ist: Den Großeinkauf mit zwei kleinen Kinderhändchen an den Händen durchziehen, das ist Stress pur. „Es entsteht eine gefährliche Mischung aus Langeweile und Überforderung“, weiß Christian, Vater von dreijährigen Zwillingen.
Wenn Sie Ihre Kinder bewusst und möglichst entspannt in den Prozess einbeziehen möchten, nehmen Sie sich das nicht für den Tag des Wocheneinkaufs vor. Wählen Sie einen Einkauf, bei dem Sie nur einen Korb voll Lebensmittel besorgen müssen.
Den großen Wocheneinkauf erledigen Sie am entspanntesten ohne Kind. Wir verstehen, dass das nicht immer möglich ist. Besonders für Alleinerziehende. Falls möglich, können Sie Freunde oder Verwandte um Hilfe bitten. Oder sich mit anderen Eltern zusammentun, die in der gleichen Situation stecken.
2. Das Kind sitzt am Steuer des Einkaufswagens! 🛒
Wer beschäftigt ist und eine hochwichtige Aufgabe erfüllen muss, dem fällt die Quengelware viel weniger auf. Das kann Sofia bestätigen: Sie drückt ihrem achtjährigen Sohn oft einen eigenen Korb in die Hand. Mit der Ansage: Pack das rein, was wir brauchen! So lernt er, welche Basics man im Haus haben sollte. Das funktioniert gut: „Meistens landen unseren absoluten Standards im Einkaufskorb.“
Schauen Sie den Korb gemeinsam mit Ihrem Kind durch, bevor zur Kasse gehen und überlegen Sie, ob alles Wichtige im Korb gelandet ist.
>> Tipp: So erkennen Sie beim Einkauf echte Bio-Produkte
Sofia schmunzelt: „Natürlich landen manchmal Kekse im Korb. Aber meist finde ich das völlig in Ordnung, dass sich der kleine Helfer eine Belohnung mit nach Hause nimmt.“ 😉
Überlegen Sie, wie Ihr Kind altersgerecht mitmachen kann. Jüngeren Kindern können Sie zum Beispiel konkreter vorgeben, welche Lebensmittel sie ins Körbchen packen sollen. Oder sie probieren Tipp 3 aus.
3. Alles einpacken, bitte!
Eine andere Mutter hat einen deutlich jüngeren Sohn als Sofia. Da funktioniert das mit dem Vorausschicken noch nicht. Sie bezieht ihren Sohn trotzdem in den Einkaufsprozess ein: Er darf schon beim Einkaufszettel schreiben mit-überlegen, was alles eingekauft werden soll. So bekommt er früh ein Gefühl dafür, was ausgewogene Ernährung ausmacht.
Anschließend darf er sich einen kleinen Einkaufswagen nehmen (in manchen Supermärkten gibt es sogar tolle knallrote Autos, die als Wagen fungieren!). Mama oder Papa gehen voraus und der Kleine muss alles ordentlich in seinem Wagen verstauen, was ihm angereicht wird. Eine verantwortungsvolle Aufgabe! Schließlich muss man aufpassen, dass die Saftflasche nicht die Gurke zerdrückt!
Zusatz-Tipp: Wenn Sie den Einkaufszettel gemeinsam schreiben, können Sie direkt schon mal ankündigen, dass nur Dinge, die auf dem Zettel stehen, gekauft werden. Beziehen Sie sich beim sehnsüchtigen Blick auf Quengelware an der Kasse konsequent auf den Einkaufszettel. Hier langfristig durchzuhalten, lohnt sich! Wenn Sie konsequent bleiben, gehen Ihrem Kind irgendwann die Strategien aus. Wer nachgibt, muss damit rechnen, dass das Kind beim nächsten Mal wieder die gleiche Strategie einsetzt.
4. Kinder miteinbeziehen, das geht von Anfang an!
Ernährungsbildung funktioniert auch dann, wenn man noch nicht selbst Produkte in den Einkaufswagen packen kann. Unser Nachbar Robin bespricht immer den kompletten Einkauf mit seiner kleinen Tochter: Was brauchen wir? Warum kaufen wir das? Was kochen wir damit?
All das erklärt er ihr während des Einkaufs. „Ich fange mir schon mal belustigte Blicke von anderen Einkaufenden ein, wenn ich mit meiner Tochter – die erst 3-4 Wörter sprechen kann – nonstop spreche“, lacht er. „Aber das ist mir egal. Mir ist es wichtig, sie von Anfang an einzubeziehen und ihr zu erklären, wo das Essen herkommt.“
5. Der interne super-geheime Tipp unseres Lieblings-Supermarkt-Kassierers 🤓
Pssst! Diesen Tipp haben wir von unserem super-schnellen und sehr freundlichen Supermarkt-Kassierer gehört. Verraten Sie ihn nicht weiter!
Er funktioniert bestimmt nicht in jedem Supermarkt, aber vielleicht funktioniert es ja auch in Ihrem Markt um die Ecke!
Der Samstag gilt weitverbreitet – ob mit oder ohne Kinder – als der Einkaufschaos-Tag schlechthin. Gefühlt alle Menschen erledigen am Samstag ihren Großeinkauf. Aber es gibt ein Muster und ein Schlupfloch: Unser Lieblingskassierer sagt, dass es samstags zwischen 9 und 10 Uhr oft überraschend ruhig ist. „Die Frühaufsteher*innen sind mit ihrem Einkauf dann schon längst durch. Und die Ausschläfer*innen sitzen noch mümmelnd am Frühstückstisch“, verrät Herr Krause.
Probieren Sie es doch mal aus! Wer weiß, vielleicht ist der Samstag zwischen 9 und 10 Uhr ja die perfekte Zeit für einen spannenden Ausflug mit Lerneffekt.
Wie immer gilt: Was für andere Familien funktioniert, muss nicht für jede Familie funktionieren. Probieren Sie aus, welche Tipps für Sie hilfreich sind. Die Tipps, die bei Ihrem Kind das Wutanfall-Potenzial hochschrauben, die ignorieren Sie einfach. Schlussendlich ist der beste Weg zu einer leckeren Mahlzeit immer der, der alle Beteiligten am wenigsten stresst. 😊
Und was brutzeln wir jetzt aus den selbst eingekauften Lebensmitteln? Hier gibt’s Inspiration für kochfreudige Kids: Selbst kochen: Tipps und Rezepte.