Starke Kinderzähne: Auf die richtige Ernährung kommt’s an!
Zweimal am Tag Zähne schrubben und alles ist gut? Schön wär’s!
Ganz so einfach ist es leider nicht: Neben regelmäßiger Zahnpflege spielt auch die Ernährung eine große Rolle, wenn es darum geht, junge Zähne gesund zu halten. Aber das ist gar nicht so schwer – lesen Sie selbst!
Über Tag futtern die Kids die ein oder andere Zuckerbombe und abends wollen sie die Zähne nicht putzen – kennen Sie das? Vielleicht rollen Sie jetzt mit den Augen. Ja, es nervt, aber ein Grund zur Panik ist das nicht: Mit ein paar Kniffen können Sie die Zahngesundheit Ihrer Kinder schützen.
Wir sagen Ihnen, worauf es ankommt und geben Ihnen jede Menge praktische Tipps mit: Was ist gesund und was ist schädlich für die Beißerchen? Wie unterstützen Sie Ihr Kind beim Zähneputzen? Außerdem gibt’s ein paar tolle Tipps für richtig leckere Kinder-Snacks für zwischendurch.
Darum ist eine ausgewogene Ernährung für Kinderzähne so wichtig!
Kinderzähne sind noch im Wachstum und daher besonders anfällig für Karies – und der entsteht durch falsche Ernährung. Vor allem Zucker bereitet dafür den perfekten Nährboden. Denn Zucker liefert den Bakterien im Mund schön viel Energie. Die Folge: Die Bakterien wandeln den Zucker in Säuren um. Diese Säuren greifen den Zahnschmelz an und machen ihn porös. Schließlich können Mikroorganismen in den Zahn eindringen und ihn von innen zerstören. Klingt übel, oder?
Ab und zu naschen ist okay: Mit gelegentlichen Süßigkeiten kommt der Zahnschmelz klar. Häufige Schlickerei wird ihm aber schnell zu viel, gerade im Kindermund: Bei Kindern ist der Zahnschmelz noch nicht so hart wie bei Erwachsenen – deshalb sind ihre Zähne noch anfälliger für Karies. Mit einer gesunden Ernährung können Sie bei Kindern viel bewirken:
Eine gesunde Ernährung senkt Sie das Kariesrisiko.
Sie unterstützt, dass sich Zahnschmelz aufbaut und aushärtet.
Sie regt die Produktion von säureneutralisierendem Speichel an.
Sie stärkt das Zahnfleisch Ihres Kindes.
Diese Lebensmittel sind besonders zahnfreundlich
Sie machen schon viel richtig, wenn Sie bei Ihren Kindern auf eine abwechslungsreiche Ernährung achten. Dazu gehören frische Lebensmittel, viel Gemüse, Obst und am besten Vollkornprodukte.
Darüber hinaus gibt es einige Lebensmittel, die besonders gut für die Zähne sind, weil sie wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthalten und die Speichelbildung fördern:
Äpfel und Birnen zum Beispiel sind super für den Zahnschmelz. Andere Früchte, vor allem Vitamin-C-haltige Zitrusfrüchte, stärken das Zahnfleisch, haben aber viel Säure – diese sollten Sie am besten zusammen mit Joghurt essen. Der neutralisiert die Säure.
Käse und andere Milchprodukte stärken die Zähne: Sie enthalten viel Kalzium, das besonders gut für das Hartgewebe der kleinen Beißerchen ist.
Auch Tee und Hülsenfrüchte helfen: Sie enthalten Fluriode. Diese bilden einen Schutzfilm auf den Zähnen und schützen sie somit vor schädlichen Säuren und Karies.
Rohkost wiederum regt die Speichelbildung an und neutralisiert die Bakterien, die für Karies sorgen. Also schnippeln Sie für Ihre Kinder fleißig Karotten und Kohlrabi!
Zu den Hauptmahlzeiten bekommen Sie es schon gut hin, auf gesunde Zutaten zu achten? Aber zwischendurch wird dann wieder viel Süßes genascht? Kinder snacken gerne – und das ist auch gut so. Aber auch hier sollten Sie auf zahnfreundliche Knabbereien achten: Lieber Obst und Gemüse statt Schoki und Gummibärchen. Die gute Nachricht: Die meisten Kinder futtern gesunde Snacks gerne, wenn sie ihnen mundgerecht serviert werden. Manchmal sogar viel lieber als Süßigkeiten.
3 Ideen für gesunde Snacks für Kinder – und Erwachsene
Geht Ihnen das nicht auch so? Wenn Ihnen jemand das Obst schön kleingeschnippelt, snacken Sie das schnell weg – während der ganze Apfel gerne mal im Obstkorb liegen bleibt. Darum:
Reichen Sie Ihren Kindern zwischendurch einen Teller kleingeschnittenes Obst an den Sandkasten oder ins Spielzimmer: Apfelscheiben, Bananenscheiben oder Beeren. Wenn Zeit für eine längere Spielpause ist, können Sie das Obst mit Joghurt oder Quark servieren.
Manche Kinder mögen’s käsig: Käsewürfel oder Käsescheiben helfen oft gegen ein kleines Hüngerchen und sind zudem aufgrund des Kalziumgehalts gut für die Zähne.
Ungesalzene Nüsse sind ideal für Kinder, die schon kräftig kauen können. Alternativ können Sie auch Quark und (etwas) Honig mit Nüssen kombinieren – köstlich.
Schmieren Sie doch einfach ein Vollkornbrot! Als Aufstrich empfehlen wir etwas Frischkäse, Avocado, Hummus, Nussmus oder auch ungesüßten Apfelmus.
Wahrscheinlich läuft Ihnen jetzt schon selbst das Wasser im Mund zusammen. Falls es Ihren Kindern noch nicht so gehen sollte und sie weiter nach „Süüüßigkeiten!“ verlangen, haben wir hier ein paar Tipps für Sie, wie Sie Kinder ohne Druck zu Obst- und Gemüsefans machen können.
Duuurst!!! – Das sind zahnfreundliche Getränke
Beim Thema Trinken tappen viele Menschen schnell in die Zuckerfalle: Sie trinken Saft und Smoothies und denken, das sei gesund. Die Wahrheit ist aber: Sie enthalten oft mehr Zucker als wir meinen. Darum sollten Kinder Fruchtsäfte, Schorlen, Smoothies und Softdrinks wie Limonaden und Eistees in Maßen genießen. Auch gesüßte Milch- oder Kakaogetränke sollten die Ausnahme sein.
Der beste zahnfreundliche Durstlöscher – für Kinder und Erwachsene – ist immer noch Wasser. Auch ungesüßte Kräutertees und Milch schonen die Zähne beziehungsweise stärken sie sogar.
Veranstalten Sie eine Zahnputzparty!
Sie können gaaanz viel für die Zahngesundheit Ihrer Kinder tun, indem Sie mit den richtigen Zutaten kochen und gesunde Lebensmittel einkaufen. Aber ja, auch die Zahnpflege ist nicht zu vernachlässigen – und darauf haben einige Kinder leider so gar keinen Bock. Sobald es „Zähneputzen, Paul (oder Emilia)!“ heißt, gibt es lautstarken Protest, Tränen oder Geschrei.
Wir haben ein paar Tipps, wie Sie Ihre Kinder bei der Zahnpflege unterstützen können:
Legen Sie feste Zeiten fürs Zähneputzen fest, zum Beispiel morgens nach dem Frühstück und abends vor der Gute-Nacht-Geschichte. So kann das Kind sich darauf einstellen.
Singen Sie Ihren Kindern beim Zähneputzen ein Lied vor oder erzählen Sie eine lustige, selbst erfundene Geschichte – vielleicht eine, in der die Kariespolizei ermittelt oder die Zahnbürste Essensreste jagt. Alternativ können Sie auch ein Zahnputzlied bei einem Musikdienst heraussuchen und abspielen. Veranstalten Sie eine Zahnputzparty!
Gehen Sie mit Ihrem Kind zu*r*m Zahnärzt*in, auch wenn es gar nicht nötig ist. Er oder Sie kann Ihrem Kind erklären, warum Zähneputzen so wichtig ist. Sie kennen es wahrscheinlich – oft beeindruckt es Kinder mehr, wenn der ein Expert*in sie darüber aufklärt.
Noch ein Tipp noch an alle werdenden Mütter: Schon während der Schwangerschaft können Sie zur Zahngesundheit Ihrer Kinder beitragen. Achten Sie auf Ihre eigene Zahngesundheit, indem Sie zur professionellen Zahnreinigung gehen und Ihre Zähne zu Beginn und zum Ende der Schwangerschaft kontrollieren und wenn nötig behandeln lassen.
Kariesprävention bei Kindern: Der erste Zahnarztbesuch
Mit Ihrem Kind sollten Sie zum ersten Mal zu*r*m Zahnärzt*in gehen, wenn die ersten Zähnchen sichtbar werden. Ab dann wird zur Kariesprävention eine halbjährliche Kontrolle und Prophylaxe empfohlen. Auch hier können Sie darauf achten, es Ihrem Kind so einfach wie möglich zu machen.
Finden Sie eine*n Zahnärzt*in, die besonders auf die Bedürfnisse kleiner Patient*innen eingestellt ist. Manchmal arbeiten Zahnärzt*innen bei Kindern mit Hypnose, um den Praxisbesuch für sie zu einer positiven Erfahrung zu machen. Eine einfühlsame Betreuung, Lachgas oder bunte Bilder über dem Behandlungsstuhl: Es gibt viele Wege, die Behandlung zu erleichtern.
Und das können Sie tun: Lassen Sie Ihr Kind in Ruhe in der Praxis ankommen. Machen Sie so wenig Getöse um den Arztbesuch wie möglich. Loben Sie Ihr Kind, wenn es die Untersuchung gut meistert. Von Belohnungsgeschenken raten Ärzt*innen ab: Sie setzen die Kinder eher unter Druck.
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